» Schülerküche

Elizabeth fuhr über die Küchenmöbel fast schon mit Andacht. Nachdem sie ihre Sachen in ihrem Zimmer abgestellt hatte, bemerkte sie in den Unterlagen, die auf dem Tisch lagen, dass im Gegensatz zu ihrem alten Internat, auf dem sie kurzfristig in Frankreich war, eine kleine Schülerküche gab. In den Ferien hatte Liz viel gekocht, auch mit Pierre zusammen und es wäre wirklich schade gewesen, wenn sie damit nun hätte aufhören müssen.
Elizabeth öffnete einige Schränke und entdeckte neben dem Üblichen wie Gläsern und Tellern auch eine große Gewürzsammlung.
"Hmm..."
Es gab einfach so gut wie alles, was Elizabeth je unter die Augen gekommen war. Leider auch Curry, aber dies gehörte wohl zum Standard. Sie holte eine Schürze, die hinter den Türen neben zwei weiteren hang und machte sich an die Arbeit. Es wäre bestimmt schön für die anderen, wenn sie einen Muffin als Begrüßung bekommen würden. Nach kurzem Suchen wurde sie fündig und hatte alles, was sie für Schokostreuselmuffins brauchte. Sie kramte ihren iPod heraus und steckte die Ohrhörer in die Ohren. Das Lied begann in ohrenbetäubender Lautstärke. Ihre Füße wippten, es konnte eindeutig losgehen.

Firstpost

Drew&&Elizabeth

Nachdem Drew seinen ganzen Krempel auf sein Zimmer gebracht hatte, machte er sich auf die Suche nach der Schülerküche. Es gab erst um sechs Abendessen und er hatte den ganzen Tag noch nichts richtiges essen können.
Die Küche war nicht schwer zu finden. Ein eher kleinerer Raum gleich am Ausgang der Treppe zum ersten Stock. Sie war kleiner als die Küche seiner Eltern, aber Drew fand sie wesentlich sauberer und schöner. Außerdem war er nicht allein.
Da stand ein Mädchen, nicht viele jünger als er selbst. Sie war groß, nicht riesig, aber groß für eine Schülerin und eindeutig hübsch. Allerdings schien sie ihn nicht zu bemerken. Kein Wunder, sie trug Ohrstöpsel aus denen lautvernehmliche Rockmusik drang.

OOC: Sorry, dass er nur so kurz ist

Drew&&Elizabeth

Elizabeth hatte endlich alle Zutaten zusammen, was in einer fremden Küche schwieriger war als man dachte. Sie hatte das Mehl und den Zucker zwar schnell gefunden, aber die Schokostreusel waren bis in das tiefste Innerste der Küche versteckt gewesen. Sie machte alles im Takt des Liedes - Miss Nothing von The Pretty Reckless, sie liebte dieses Lied einfach - in die große Schüssel hinein und brauchte nun nur noch einen Rührbesen. Liz öffnete einige Schubladen, doch erst in der neben dem schon fast luxuriösen Kühlschrank wurde sie fündig. Als sie wieder aufblickte, stoß sie fast mit irgendetwas zusammen, was sie dann als einen Jungen erkannte. Sie riss die Augen auf.
"Ach du Scheiße", sagte sie und riss sich die Kopfhörer aus den Ohren. Aua, das war zu schnell gewesen. Er war süß, soweit sie das erkennen konnte, doch Liz war immer noch leicht geschockt und fragte sich, wie lange er da wohl schon stand.

Drew&&Elizabeth

Elizabeth wandte den Blick ab und blickte auf den Tresen.
"Danke. Obwohl es schon lustig gewesen wäre, wenn keines drin geblieben wär. Ich kann es mir bildlich vorstellen."
Liz lachte rau auf und mischte dann das Backpulver unter das Mehl. Jaja, das wär schon lustig gewesen. Und wer braucht denn schon Freunde an seiner neuen Schule. Sie grinste sich hinein. Plötzlich kam es ihr etwas in den Sinn und sie drehte sich um.
"Du hast jetzt nicht ernsthaft die ganze Zeit mir beim Backen zugesehen?", fragte sie, auch wenn es mehr Feststellung als Frage war. Wieso hätte er sonst wissen sollen, dass sie das Backpulver vergessen hatte? Sie zog eine Augenbraue hoch und hoffte inständig, dass nicht alle hier verrückt waren und fremde Mädchen beobachteten.

Drew&&Elizabeth

"Doch ich glaub schon, aber wenns dich stört geh ich wieder, muss mir nur noch rasch was zu essen machen."
Er ging zu dem Brotkasten, ja, sowas gabs hier wirklich und nahm sich eine Scheibe von dem einzigen Brot, das nicht irgendeine Weißbrotvariation zu sien schien.
Der Kühlschrank war noch ziemlich voll, kein Wunder, immerhin war niemand zuvor drangewesen, ausser natürlich das Mädchen. Drew entschied sich für einen Kräuteraufstrich, den er von einem seiner früheren Kumpels kannte, schon witzig wie einem die kleinsten Dinge Erinnerungen in den Kopf riefen. Mit einem Messer bewaffnet bestrich er die Scheibe Brot. Sein Kopf wummerte, schon den ganzen Tag war dieses explosive Gefühl da, das kein richtiger Schmerz zu sein schien.

Drew&&Elizabeth

Liz betrachtete den Jungen nun etwas genauer. Immerhin war er größer als sie, es fiel ihr einfach schwer, Jungs, die kleiner als sie waren, ernst zu nehmen. Ihr Blick fiel auf sein Gesicht, dass verzerrt war.
"Gehts dir gut? Du siehst aus, als würde man dir eine abgeschnittene Hand unter die Nase halten." Auch wenn das dann doch eine lustigere Vorstellung wäre. In Gedanken an die vor Blut tropfenden Hand erschien ihr das Messer in seiner Hand doch ein wenig gefährlich, auch wenn sie nicht direkt sagen konnte warum, doch sie vertrieb den Gedanken schnell.
"Wie heißt du eigentlich?", fragte sie den Jungen.

Drew&&Elizabeth

"Ein Messer würde mir warscheinlich eher keiner Angst bereiten."
Beantwortete er ihre erste Frage brav der Reihe nach.
"Ich bin Drew. Einfach nur Drew keine Abkürzung von Andrew oder so", er verzichtete darauf, ihr die Hand zu geben, zumal er sich gerade etwas Kräuteraufstrich an den rechten Zeigefinger geschmiert hatte.
Er schaute kurz zur Tür, weil er glaubte eine Bewegung gesehen zu haben, aber da war niemand. Irgendwie kam es ihm komisch vor, hier mit einem wildfremden Mädchen in der Küche zu stehen und ihr zu sagen, wie sie zu backen hatte, vor allem, weil er als Junge eigentlich keien Ahnung von solchen Dingen haben sollte.

Drew&&Elizabeth

Elizabeth nickte und wendete sich dann wieder ihrem Teig zu. Das laute Röhren des Rührers zerstörte zwar jede Gesprächsmöglichkeiten, jedoch verzichtete Liz auf ihre Kopfhörer. Schließlich füllte sie dein Teig in die Backform und bemerkte erst dann, dass sie vergessen hatte, den Backofen vorzuheizen. Naja, würde der Teig wohl ein wenig länger im Backofen bleiben müssen. Als die Muffins endlich bei 170° C im Backofen waren, wand sich Liz wieder um und beobachte nun ihrerseits, während Drew zum Fenster hinausguckte und sein Brot aß. Ihr erster Blick hatte nicht getäuscht, er war süß. Und der eigenständige Besuch in einer Küche, sowie der Tipp beim Backen machte ihn dann doch ganz interessant.

Drew&&Elizabeth

Erst als er sein Brot aufgegessen hatte, fiel ihm ein, dass er sie gar nicht nach ihrem Namen gefragt hatte und sie offenbar selbst auch nicht daran gedacht hatte, oder einer dieser Menschen war, die nur redeten wenn sie aufgefordert wurden und dann auch nur das nötigste.
"Also, wie heißt du?", fragte er dann schließlich, als er seinen Teller in die Spülmaschine geräumt hatte. Hoffentlich denk hier wenigstens jemand daran die anzustellen und auszuräumen, dachte er, als er daran dachte, dass bei ihm zu Hause die Spülmaschine voll von dreckigem Geschirr und verschimmelten Essensresten war. Der Gedanke jagte ihm einen unangenehmen Schauer über den Rücken.

Drew&&Elizabeth

Elizabeth schaute ihn kurz verwirrt an, bis ihr einfiel, dass sie tatsächlich vergessen hatte, ihren Namen zu erwähnen.
"Elizabeth, aber ich höre auf alle möglichen Spitznamen, die es gibt", antwortete sie, "Ich mag deinen Namen übrigens."
Sie blickte auf die werdenden Muffins.
"Backst du gerne? Und du hast da ein bisschen Aufstrich hängen", sagte sie und deutete auf seinen rechten Mundwinkel. Es erinnerte sie an Pierre, der es einfach nicht schaffte, zu essen, ohne sich zu verschmieren. Sie lächelte kurz auf, jedoch ohne Drew anzugucken.

Drew&&Elizabeth

Rasch leckte er sich den Aufstrich aus dem Mundwinkel, bevor er ihre Frage beantwortete.
"Ja, also es geht, es kommt auf meine Laune an, aber manchmal packt es mich einfach und dann backe ich das, was mir gerade in den Sinn kommt."
Es kam ihm plötzlich doof vor, hier in der Küche zu stehen und Smalltalk zu halten, aber er sagte nichts dazu und machte auch keine Anstalten zu gehen, sondern musterte Elizabeth noch einmal unauffällig von oben bis unten. Sie war definitiv hübsch, aber doch nicht ganz so groß wie er gedacht hatte, da sie hohe Schuhe trug.

Drew&&Elizabeth

Elizabeth lächelte.
"Wär schön, wenn wir uns dann öfters hier sehen werden, bevor ich nochmal das Backpulver vergesse."
Liz schnupperte und rümpfte dann die Nase.
"Sieht wohl so aus, als würden die Muffins nicht ganz das werden, was sie sollen. Ich hab schon ewig nicht mehr alleine gebacken, vielleicht hätte ich das öfters tun, bevor ich mich hier in Schürze geschmissen habe. Wohl zu spät."
Sie zog wieder die Nase etwas kraus, was leider eine doofe Angewohnheit von ihr war. Sie knackte mit den Fingern und wusste nun auch nicht mehr so recht, was sie sagen sollte.

Drew&&Elizabeth

Jetzt wo sie es sagte, bemerkte er es auch. Die Muffins rochen tatsächlich irgendwie unangenehm. Er wollte sie nicht gleich wütend machen, weshalb er sich die Bemerkung von wegen Muffins backen kann so ziemlich jeder verkniff und stattdessen ein ganz anderes Thema ansprach.
"Von wo kommst du?", lautete die erste Frage, die ihm in den Sinn kam, wie immer. Denn tatsächlich war die erste Frage die ihm zum Thema umschalten bei fremden Leuten immer in den Sinn kam, dieselbe. Einen Menschen nach seiner Herkunft zu fragen erschien ihm nämlich immer das Vernünftigste und besser als wenn er anfing mit 'Schönes Wetter heute'.

Drew&&Elizabeth

Gleich die einfachsten Fragen. Elizabeth stand auf und stellte den Backofen aus, während sie sich im Stillen fragte, was sie bei den Muffins falsch gemacht hatte.
"Ich hab bis jetzt in Seattle gewohnt, bin aber Halb-Französin. Und du?", antwortete sie. Es interessierte sie eigentlich nicht so sehr, woher er kam, nunja, er war nun wohl hier und nicht dort und wunderte sich deshalb auch, warum er sie gefragt hatte. Oh, vielleicht hatte er ja die Frankophobie und würde gleich aus dem Fenster springen. Dann wäre es verständlich, warum er nach ihrer Herkunft gefragt hatte. Elizabeth suchte in der Küche nach Topflappen, damit sie die noch nicht fertigen Muffins rausholen und wegschmeißen konnte. Jaja, man soll kein Essen wegschmeißen. Aber wer will denn bitte ekelhafte Muffins essen? Schließlich gefunden öffnete sie den Backofen und es kam ihr ein Schwall von heißer Luft entgegen. Der Backofen verschwamm vor ihr, sodass Liz schnell wieder den Kopf abwendete.
"Heut ist nicht mein Tag", murmelte sie leise zu sich selbst.

Drew&Elizabeth

"Also ursprünlich bin ich Kanadier", meinte Drew grinsend, als sie die halbverkohlten 'Muffins' wie sie sie bezeichnete aus dem Ofen holen wollte, "Inzwischen bin ich aber eingebürgert in Amerika."
Die Muffins sahen wirklich grauenhaft aus und würden sich warscheinlich super in der vermüllteb Küche bei ihm zu Hause machen. Am besten irgendwo auf den Pizzakartons mit den vergammelten Essensresten und einem Pappbecher mit kaltem Kaffee.
Allein der Gedanke an sein schreckliches Zuhause ließ ihn schaudern.

Drew&&Elizabeth

Elizabeth deutete das Schaudern als Ekel und verdrehte die Augen.
"Ist ja gut, ich schmeiße sie schon weg", meinte sie und folgte ihren Worten. Schließlich öffnete sie noch das Fenster um den Gestank loszuwerden, auch wenn sie sich schon langsam daran gewöhnte. Nun ein wenig genervt schrubbte sie das Muffinblech und seufzte. Fehlte nur noch ein abgebrochener Fingernagel, ud auch wenn das kleinlich und tussihaft klang, es tat verdammt weh. Zum Glück schaffte sie es ohne den Fingernagel das Blech sauber zu schrubben und räumte es weg.