» See

Die Prinzessin hatte ihre Sachen bereits auf ihr Zimmer bringen lassen. Das nötige Personal hatte sie durch ihre Eltern. Die Blondine hatte keine Lust gehabt, sich mit "neuen Freunden" auszustatten und war deshalb nach draußen gegangen. Dies war ihr erstes Jahr an einer Schule außerhalb ihrer Eltern. Sie hatte sich also tatsächlich durchsetzen können! Sie atmete tief durch und zog ihre Schuhe aus. Noch immer hatte sie ihr prachtvolles Kleid an und ihre Haare waren an dem Morgen hochgesteckt worden. Aber das interessierte die Prinzessin nicht mehr. Es war ein relativ warmer Tag. Das Korsett welches sie trug, presste ihr die Luft aus den Lungen und angenehm war das bei der Hitze nicht gerade. Ihr war es egal das sie das Kleid versauen würde. Auch ihre Haaren waren ihr vollkommen egal. Rachelle lief immer weiter in das Wasser hinein. Sie wollte ein wenig schwimmen. Als sie keinen Boden mehr unter den Füßen hatte, begann sie zu schwimmen. Sie merkte wie das Wasser in ihre Kleider ging und diese sich damit aufsogen. Irgendwas stimmte nicht. Ihre Kleider wurden verdammt schwer und sie schaffte es nicht mehr, sich mit dem Kopf über Wasser zu halten. Sie wollte zurück schwimmen, hatte allerdings nicht mehr genug Kraft gegen die schweren Kleider anzukommen. Sie zogen sie runter. "HILFE!" schrie sie so laut sie konnte, ehe sie mit dem Kopf unter Wasser gezogen wurde.

Gedankenverloren schlenderte die Prinzessin über das Schulgelände. Heute war ihr Ankunftstag am Burchard-Walden-Internat. Sie und ihre Geschwister würden ein 'neues' Leben anfangen, mit anderem Namen. Die rotaahrige Prinzessin seufzte kurz. Ab diesem Tag durfte sie auch nicht mehr ihre schönen Kleider anziehen, die sie so sehr liebte. Ihr Gepäck hatte sie schon in ihrem Zimmer abgestellt, wobei sie ein paar Dienstboten begegnet war. Sie hatte nur geseufzt und ein wenig neidisch geschaut. Sie vermisste ihr Prinzessinnenleben jetzt schon!
Während das Mädchen über das Gelände spazierte, kam sie an einem großen, schönen See vorbei, in dem ein blondes Mädchen nach Hilfe schrie. Schnell streifte Abigail ihr Sommerkleid über den Kopf und war froh, dass sie wie immer, einen Bikini darunter trug. Das war eben der Vorteil in Spanien am Meer zu wohnen. Leichtfertig sprang sie in das kühle Wasser und schwamm schnell zu der Blondine. Sie kämpfte kurz mit deren wasserzugesaugten Klaid und zog sie dann an Land. "Hey! Hey, geht es dir gut?", fragte sie das Mädchen, das glücklicherweise atmete. Erleichtert seufzte die rothaarige Prinzessin und betrachtete das Kleid der Blondine genauer. Eine Prinzessin, dachte sie sich und verzog für einen kurzen Moment schmerzhaft das Gesicht. Es tat ihr im herzen weh. "Wieso bist du mit deinem Kleid schwimmen gegangen?!", fragte sie das Mädchen, das sie gerette hatte, dann und sah sie ferundlich an.

Rachelle ging immer weiter unter, als sie plötzlich Arme spürte die sie nach oben zogen. Als Rachelle mit ihrem Kopf an die Luft kam, atmete sie tief die Luft ein, auch wenn es ihr schwer fiel, da ihr Korsett es ihr dabei nicht wirklich einfach machte. Schließlich spürte sie den Sand unter sich und langsam konnte sie auch besser atmen. Sie sah das Mädchen an, welches sie gerettet hatte und musste ein wenig lächeln. Ob jeder an dieser Schule so etwas für sie gemacht hätte? Natürlich. Sie war eine Prinzessin und Prinzessinnen musste man retten, aber von der Entfernung hätte sie sie niemals erkennen können. Kurz hustete die Blondine. "Es geht mir einigermaßen gut, dafür das ich gerade beinahe ertrunken bin." meinte sie dann ehrlich und musste kurz lachen. Wenigstens war sie jetzt abgekühlt! Wenn sie dem Mädchen jetzt die Geschichte erzählte, würde sie sie für verrückt halten. "Naja. Ich wollte eine Runde schwimmen und trage keine Bikinis unter meinen Kleidern. Meine Eltern würden das niemals zulassen. Ich hab zu spät gemerkt dass das Kleid zu schwer war und bin untergegangen. Dankeschön, das du mich gerettet hast" sagte sie dann und atmete erneut die warme Luft ein. Das tat ihr gut. "Ich bin Prinzessin Rachelle Maria Antonia Demetria Dianne Patricia Walding. Also, Prinzessin von Monaco... Aber nenn mich einfach Rachelle" meinte sie dann und lachte kurz außer Atem. "und wie heißt du?"

Die Prinzessin wartete auf eine Antwort der Blondine und überlegte, ob sie ihr das Korseet aufschnüren sollte. Jedoch atmete diese in dem Moment, in dem Abigail ihr Messer aus ihrer Tasche nehmen wollte, wieder. Erleichtert atmete das rothaarige Mädchen auf. Abigail hatte schon Angst gehabt! Das Blonde Mädchen stellte sich als Prinzessin Rachelle Maria Antonia Demetria Dianne Patricia Walding vor uns bat sie sie nur Rachelle zu nenen. Irgendetwas in Rachelle's Augen verriet ihr, dass diese wahrscheinlich dachte, dass sie sie gerettet hatte sie eine Prinzessin war. Abigail seufzte und antwortete: "Da bin ich aber froh. Ich bin P...", unterbrach jedoch, als sie merkte, dass sie sich gerade als Prinzessin vorstellen wollte. "Ich meine ich bin Abigail Marielle Johnson.", verbesserte sie sich dann und fügte hinzu: "Nun ja, ich komme aus Spanien. Dort ist es üblich einen Bikini unter den Kleiderun zu targen. Egal wer man ist.", ergänzte die rothaarige Prinzessin und verkniff sich den kommentar, dass sie sie nicht gerettet hatte, weil sie eine Prinzessin war. Abigail biss sich auf die Lippe um sich nicht zu verplappern. "Hier", meinte sie schließlich und kramte ein weiteres Sommerkleid aus ihrer Tasche und reichte es Rachelle. "Etwas Trockenes zum Anziehen und ein Handtuch." Abigail nahm zwei Handtücher aus ihrer tasche und gab Rachelle eins. Mit dem anderen trocknete sie sich ab. Als sie wieder trocken war, zog sie ihr eigenes Sommerkleid wieder an und setzte sich neben Rachelle auf den Boden, der mittlerweile wieder trocken war.

Rachelle lächelte erneut dankbar als auch das Mädchen sich schließlich vorstellte. Sie schien ziemlich normal zu sein und das freute die blonde Prinzessin wirklich sehr. Eigentlich traf sie sich nur mit Menschen die laut ihren Eltern ein "guter Umgang" für sie waren. Was sie von den Menschen hielt schien ihren Eltern vollkommen egal zu sein. Rachelle hatte es schon immer gehasst sich mit Menschen zu unterhalten welche sie doch eigentlich nicht einmal leiden konnte. Schnell befreite sie mit ein paar Handgriffen ihre Haare aus den Klammern, ehe sie sich mit der rechten Hand durch die nassen blonden Haare fuhr, dann legte das Mädchen, welches sich als Abigail vorgestellt hatte ihr ein Kleid und ein Handtuch hin und ging ebenfalls kurz weg um sich umzuziehen. Bei Rachelle dauerte dies etwas länger. Sie schaffte es nur mit Mühe sich aus dem engen Kleid rauszuwinden und zog dann das leichte und doch wunderschöne Kleid über, welches ihr wie angegossen passte. "Dankeschön. Ich bin dir wirklich zu Dank verpflichtet. Es ist nicht selbstverstädnlich das man so etwas macht. Wirklich nicht. Und danke auch für das Kleid. Es ist wirklich wundervoll!" sagte sie dann ehrlich und lächelte erneut ein wenig. Sofort merkte sie, dass sie wieder ordentlich atmen konnte und das tat ihr gut.

Abigail kam zurück, als sie sich umgezogen hatte und auch Rachelle hatte das andere Kleid angezogen. Abby musste zugeben, dass es der Blondine sehr gut stand. ie seufzte leise. Rachelle meinte, dass sie ihr zu Dank verpflichtet sei und dass nicht jeder das tun würde. "Nun ja: Es kann auch nicht jeder schwimmen!", meinte die rothaarige Prinzessin dann und musste anfangen zu lachen. "Das Kleid steht dir wirklich gut. Und falls es dich interessiert: Wir sind zusammen auf einem Zimmer.", fügte sie dann noch immer leicht lachend hinzu. Irgendwie hatte sie die blonde Prinzessin ins Herz geschlossen. Sie würde ihr auch jeder Zeit wieder das leben retten. "Möchtest du deine Haare noch bürsten?", fragte Abigail die Blondine und hielt ihr eine Bürste hin. Was sie doch alles in ihrer tasche hatte! Hoffentlich erwartet sie nicht,d ass ich ihr die Haare kämme!, dachte Abby sich und lächelte . Auch sie war es gewohnt die Haare gebürstet zu bekommen. Heute hatte sie das erste Mal wirklich gemerkt, was es beduetet sich körperlich anstrengen zu müssen. davor hatte sie ihre Dienstboten dafür gehabt. Doch jetzt musste sie es alleine schaffen.

Also die rothaarige meinte das ja nicht jeder schwimmen konnte und wohl deshalb nicht jeder sie gerettet hätte, musste auch die blonde Prinzessin zu lachen anfangen. So witzig war es eigentlich gar nicht, aber irgendwie amüsierte es sie doch. Endlich mal dann lachen wenn sie es für richtig hielt und nicht dann, wann ihre eltern es gerne hätten! Rachelle liebte diese Schule jetzt schon! Sie war vollkommen frei von den Einflüssen ihrer Eltern. Sie wollte wirklich selbstständig sein und so, aber wie konnte sie das lernen wenn ihre Eltern es nicht zuließen? Sie war die einzige Tochter, aber deshalb so einen Aufstand zu machen? Rachelle müsste den Thron übernehmen. Kurz seufzte sie. Darüber wollte sie noch nicht nachdenken. Als Abigail dann sagte, dass sie auf einem Zimmer waren, lächelte die Blondine sofort. "Cool! Das freut mich!" sagte sie dann ehrlich und als sie ihr die Haarbürste anbot, dachte sie nicht nach sondern nahm sie ihr dankbar aus der Hand und bürstete ihre blonden Haare. "Ach, du schleppst nicht zufälligerweise einen Föhn da mit drin rum?" fragte sie dann, musste aber noch ehe sie die Frage gestellt hatte anfangen zu lachen. Natürlich hatte sie vieles in ihrer Tasche, aber sie war dennoch nicht der Meinung sie würde einen Föhn darin herumschleppen. Kurz schüttelte sie den Kopf, ehe sie die Haarbürste Abigail zurückgab. "OKay. Erzähl was von dir." meinte sie dann schulterzuckend.

Rachelle gab Abigail die Haarbürste zurück und fragte, ob sie auch einen Föhn dabei hatte. Daraufhin fing Rachelle an zu lachen. "Doch, warte...", antwortete Abigail lachend und kramte einen Reiseföhn aus ihrer Handtasche und reichte ihn Rachelle. "Der funktioniert auch ohne Strom und ist leise", fügte sie hinzu und sah die blonde Prinzessin an. Wahrscheinlich hielt diese sie jetzt für verrückt, aber noch verrückter würde sie sie halten, wenn sie ihr ihre Lebensgeschichte erzählen würde. Als Rachelle sie bat ihr etwas von sich zu erzählen, seufzte Abby. Was sollte sie antworten? Nun ja: Ich bin die Prinzessin von Spanien, meine Eltern sind tot und irgendso eine Organisation ist hinter mir und meinen Geschwistern her? Nein, das konnte sie nicht sagen! Stattdessen sagte sie: "Nun ja... Ich bin 17 Jahre jung, komme aus Spanien. Wurde am 31. Dezember in Palma geboren und bin mit meinern Geschwistern hier. Dumme Frage, aber wieso bist du hier?" Abigail wusste nicht, ob sie noch etwas erzählen konnte, aber sie tat es einfach mal nicht. Noch kannte sie Rachelle nicht gut genug.

Rachelle hatte schon zu lachen angefangen, allerdings wich ihr Lachen schnell einen entsetzten Ausdruck auf ihrem Gesicht, als das Mädchen tatsächlich einen kleinen Reiseföhn aus ihrer Tasche holte, der ohne Strom funktionierte. Das war eigentlich wirklich nicht normal. Leicht verblüfft nahm die blonde den Föhn und trocknete somit schnell ihre Haare, während sie dem rothaarigen Mädchen zuhörte, als diese gerade etwas über sich und ihr Leben erzählte. Gespannt hörte sie zu. Bisher war Abigail die Einzige die Rachelle kennengelernt hatte und sie fand sie auch auf Anhieb total lieb und lustig. Irgendwie hatte die blonde Prinzessin das Gefühl, das sie und Abigail wohl eine sehr tiefe und lange freundschaft erwarten würde. Das hoffte sie auch irgendwie, denn sympatisch war die Rothaarige auf jeden Fall. Dann fragte Abigail sie, wieso sie denn an der Schule war und sie zuckte kurz mit den Schultern. "Nunja. Kurz gesagt ich wollte mich als einzige Thronfolgerin vor meinen Pflichten drücken weil ich es nicht mehr ausgehalten habe das perfekte Mädchen zu sein und deshalb habe ich vorgeschlagen auf diese Schule zu gehen und naja. Es gefällt mir bisher ganz gut hier. Jedenfalls, das was ich kennengelernt habe. Wozu eigentlich nur der See gehört, mein Zimmer und du" sagte sie dann so knapp wie möglich und grinste ein wenig.

Gespannt lauschte Abigail Rachelle's Antwort, die sie gab als sie ihr den Föhn zurückgegeben hatte. Die blonde Prinzessin war die einzige Thronfolgerin und wollte sich vor ihren Pflichten drücken! Abby seufzte und sagte gerade heraus was sie dachte: "Wieso? Ich habe immer davon geträumt die erste Thronfolgerin zu sein. Aber selbst wenn ich eine Prinzessin wäre, würde mein Bruder noch vor mir kommen...", rettete sie sich noch schnell. Als Rachelle sagte, dass sie alles was sie bisher kannte mochte, und dies nur das Zimmer, der See und sie, Abigail, waren, musste die rothaarige Prinzessin schmunezln. Irgendwie dachte sie, dass vor Rachelle und ihr viel Zeit mit Spaß standen und auch eine tiefe und stabile, und vor allem echte, Freundschaft. Dinge, die Abby wirklich von einer Freundschaft wollte! Nicht so oberflächlicher Kram, wie bei manchen zu Hause in Spanien! Diese Freundschaften hatte sie gekündigt, als ihre 'Freundinnen' sich nicht von ihr verabschiedet hatten.